CV24-Genuss-pedia

Was sie vielleicht noch nicht wussten!

A

Anilla (Bauchbinde)

Kubanische Bezeichung für die Banderole an der Zigarre (in Spanien: Vitola).

Aporque (Erde anhäufen)

Am Fuß der Tabakpflanze wird Erde angehäuft, um ein kräftiges Wachstum der Pflanze zu fördern.

B

Bonche (Wickel, Puppe)

Zylinderförmiger Wickel, der beim Umwickeln (Einrollen) der Einlage mit dem Umblatt entsteht.

Boquilla (Fuß)

Seite der Zigarre, die angezündet wird.

C

Curación (Trocknung)

Trocknungsprozess, dem die Blätter im Tabakhaus ausgesetzt werden.

Cuje (Stange, Gerte)

Stange, über die die paarweise aufgefädelten Blätter gelegt werden, die anschließend zum Trocknen im Tabakhaus aufgehängt wird.

Cortaperillas (Abschneider für das Mundstück)

Name des Instruments, mit dem die Seite der Zigarre (perilla) zugeschnitten wird, die zum Mund geführt wird.

Colorado (Hochrot)

Der Farbton eines kastanienbraunen Deckblatts. Es gibt auch colorado claro (mittleres Kastanienbraun) und colorado madura (dunkles Kastanienbraun).

Claro (Hell)

Der Farbton eines hellbraunen Deckblatts.

Chaveta (Zuschneider)

Ein halbrundes Messer, dass Torcederas verwenden.

Cepo (Mess-Lehre)

Messerkzeug, das man verwendet, um Länge und Durchmesser einer fertigen Zigarre zu überprüfen. Auch Synonym für den Durchmesser (Ringmass) einer Zigarre.

Cedros (Zedernholz)

Zedernholz, das verwendet wird, um Zigarren einzuwickeln. Man verwendet es auch als Unterteilung zwischen Zigarrenschichten in der Kiste.

Catadores (Verkoster)

Diejenigen, die täglich in den Fabriken die Zigarren verkosten.

Casquillo (Hülse)

Zylinderförmiges Element, das dazu verwendet wird, ein kleines rundes Stück aus dem Deckblatt heraus zu schneiden, um daraus den Zigarrenkopf zu formen.

Casa de Tabaco (Tabakhaus)

Trockenscheune, in der die traditionelle Lufttrocknung der Tabakblätter in den Tabakpflanzungen stattfindet.

Capote (Umblatt)

Das Blatt, in das die Einlage eingewickelt wird; längstes der Blätter aus dem unteren Teil der Pflanze (volado).

Capa (Deckblatt)

Das äußere sichtbare Blatt der Zigarre. Deckt das Umblatt ab (das wiederum die Einlage enthält).

D

Deckblatt

Das äußere sichtbare Blatt der Zigarre. Deckt das Umblatt ab (das wiederum die Einlage enthält).

Desbotonar (Beseitigen der Knospen)

Arbeitsschritt, bei dem die oberen Knospen der Pflanze beseitigt werden, um die Kraft auf die Entwicklung der anderen Blätter zu konzentrieren.

Deshije (Triebe beseitigen)

Entfernen der Seitentriebe, um das Wachstum der Pflanze auf die bereits ausgebildeten Blätter zu beschränken.

Despalillo (Entrippen)

Arbeitsstätte, an der die unteren Teile der Mittelrippen der ausgewählten Um- und Einlageblätter entfernt werden. Hier findet auch die zweite Fermentation statt.

Despalilladoras (Arbeiterinnen, die entrippen)

Arbeiterinnen, die das Entrippen der Um- und Einlageblätter (in der Blattrippenentfernung) und der Deckblätter (in den Fabriken) vornehmen.

E

Ensarte (auffädeln)

Die geernteten Blätter werden auf einem Faden aufgefädelt, auf Holzstöcke gelegt und nebeneinander zur traditionellen Lufttrocknung in die Trockenscheune gehängt.

Einlage (Tripa)

Herzstück einer Zigarre. Sie besteht aus einer Mischung der Blatt-Spezifikationen ligero, seco und volado und bestimmt in großem Maße ihren Geschmack.

Escaparate (Reifelagerungsraum)

Ein spezieller Lagerraum in den Fabriken, in dem die Zigarren bei einer Temperatur von 16 bis 18°C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 65 bis 70 Prozent gelagert werden, um ihre Reife zu vollenden.

Escogida (Auslese)

Arbeitsstätte, in der die Blätter als Deck-, Einlagen- und Umblätter ausgewählt werden. Hier findet auch die erste Fermentation statt.

F

Fehlfarben

sind Zigarren mit fleckigem Deckblatt. Diese Fehler sagen noch nichts über die Qualität der Zigarren aus, es ist lediglich eine optische Wahrnehmung.

Figurado

Zigarrenform, die nicht zylinderförmig ist und spitz an einem oder an beiden Enden zuläuft.

Fortaleza (Kraft, Stärke)

Begriff für Zeitspannen. Fortaleza 1, 2 und 3 sind außerdem Synonyme für die Einlage-Spezifikationen Volado, Seco und Ligero.

G

Galera (Produktionsstätte)

Produktionsstätte in der Fabrik, wo die Zigarren von Hand gefertigt werden.

Gavilla (Bündel)

Bündel von sortierten Blättern; zusammengebunden, um ihre Handhabung zu erleichtern.

Goma (Klebstoff)

Natürlicher geruch- und geschmackloser Klebstoff, den die Torcedores verwenden, um das Käppchen an einer Zigarre zu befestigen.

H

Habanos (Havanna-Zigarre)

Geschützte Originalbezeichnung, die Herkunft und Herstellungsverfahren der besten Zigarren Kubas garantiert.

Habanos S. A.

Corporación – Exportgesellschaft mit Hauptsitz in Havanna, die kubanische Tabakerzeugnisse weltweit vermarktet.

Habilitaciónes (Verzierung)

Zum Ausschmücken der traditionellen Habanos-Kiste verwendete Verzierungen.

Humidore

Glücklicherweise gibt es eine große Anzahl verschiedener Humidor-Modelle, die Ihnen helfen, Ihre Zigarren richtig aufzubewahren.

Ein Humidor kann eine Kiste, ein kleiner Schrank oder sogar ein ganzer (klimatisierter) Raum, der speziell für Zigarren entworfen wurde, sein – Bedingung ist nur, dass er ein Befeuchtungselement beinhaltet, das Feuchtigkeit erzeugt oder sie reguliert. Zigarren-Fachhändler bewahren Ihre Habanos immer in Humidoren auf, um sie ihren Kunden in pefektem Zustand präsentieren zu können. Wenn Sie für sich gerne eine Auswahl von Habanos für Ihren Rauchgenuss bereithalten wollen, empfehlen wir Ihnen, einen eigenen Humidor zu erwerben.

Ihre Zigarren brauchen erfahrungsgemäß einige Tage, um sich an die Bedingungen in Ihrem Humidor anzupassen; Sie können die zuletzt erworbenen Zigarren deshalb räumlich etwas von Ihren schon angepassten “Stammgästen” trennen.

Es kann nur davon abgeraten werden, Habanos in einem Kühlschrank zu lagern. Kühlschränke entziehen den Zigarren ihre Feuchtigkeit; außerdem übernehmen sie die dort vorhandenen Gerüche.

Hülse

Zylinderförmiges Element, das dazu verwendet wird, ein kleines rundes Stück aus dem Deckblatt heraus zu schneiden, um daraus den Zigarrenkopf zu formen.

I

J

K

Kopf (Perilla)

Kopfstück der Zigarre; die Seite der Zigarre, die mit einem Käppchen verschlossen ist, das man vor dem Anzünden abschneiden muss.

L

Lagerung

Eines sei vorweggenommen, Zigarren können bei optimaler Lagerung problemlos bis zu 15 Jahre und länger aufbewahrt werden. Sie sind wie außergewöhnliche Weine und werden mit den Jahren immer besser.

Zigarren sollten bei einer Temperatur von 16°C bis 18°C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 65 bis 70 Prozent aufbewahrt werden. Die Luftfeuchtigkeit ist dabei der entscheidende Faktor. Wenn eine Zigarre zu feucht geworden ist, kann man sie nicht rauchen (sie brennt nicht so, wie es sien sollte, und der Zug wird schwerer). Wenn sie trocken geworden ist, wird ihr Geschmack scharf und bitter, die ätherischen Öle schwinden. Die relative Luftfeuchtigkeit ändert sich mit jeder Temperaturschwankung; es ist daher notwendig, die Temperatur so konstant wie möglich zu halten.

Ligador (Mischungshersteller)

Facharbeiter, der die Tabakmischungen für die verschiedenen Formate und Habanos-Marken herstellt.

Ligero (Leicht)

Eine Spezifikation für Einlageblätter. Trotz seiner wörtlichen Bedeutung (leicht) benennt ligero die Blätter vom oberen Pflanzenteil, die normalerweise einen dunkleren Farbton haben und auch stärker sind.

Longfiller

Longfiller-Zigarren bestehen im Inneren aus ganzen Blättern. Verschiedene Sorten von Tabakblättern werden vom Zigarrenroller zusammengelegt und dann mit einem Umblatt zur Puppe gewickelt, die mit einer Holzapparatur in ihre Form gepresst wird. Diese Puppe wird durch das Umwickeln mit einem Deckblatt zur fertigen Zigarre, die durch einen speziellen Kleber oder durch festes Einrollen fixiert wird. Da diese Arbeit vom Zigarrenroller viel Fingerspitzengefühl erfordert, können hier so gut wie keine Maschinen eingesetzt werden. Die verwendeten Tabake sind mitunter hochwertiger als die der Shortfiller-Varianten. Die Preise für hochwertige Zigarren beginnen bei ca. 3 € mit einer sehr großen Bandbreite nach oben. (Preise um 50 € pro Zigarre sind durchaus möglich.)

Longfillerzigarren sollten unbedingt bei 18 bis 20° C und circa 68 bis 75 % Luftfeuchtigkeit in Humidoren gelagert werden. Unter diesen klimatischen Bedingungen sind die Zigarren jahrelang haltbar. Hochwertige Zigarren reifen mit der Zeit, was auch als „Aging“ bezeichnet wird. Die Zigarren erhalten durch die Reifung ein milderes, ausgewogeneres Aroma. Bei zu trockener Lagerung werden die Zigarren brüchig und brennen zu schnell und damit zu heiß. Ein zu heißes Abbrennen hat einen aggressiven, beissenden und leicht bitteren Geschmack zur Folge. Bei vollständiger Austrocknung kann man diese zwar wieder befeuchten, allerdings sind die ätherischen Öle der Tabakblätter verloren und damit auch ein ausschlaggebender Geschmacksfaktor.

M

Maduro (Reif)

Der Farbton eines sehr dunklen, kastanienbraunen Deckblattes.

Manojo (Bund)

Bund aus vier Blattbündeln.

Mecanizado (Maschinell gefertigt)

Der Begriff für maschinell gefertigte Tabakprodukte.

Media Rueda (Halb-Rad)

So heißt das Bündel mit 50 Zigarren.

Moja (Befeuchtung)

Befeuchtung der Tabakblätter, die – wenn nötig – vorgenommen wird.

N

O

P

Pacas (Ballen)

Bezeichnung für die Verpackungen, in denen an der Sonne gezogene Einlage- und Umblätter reifegelagert werden.

Pajero (Zylinderförmig)

Zigarrenform mit parallelen, geraden Seiten.

Perilla (Kopf)

Kopfstück der Zigarre; die Seite der Zigarre, die mit einem Käppchen verschlossen ist, das man vor dem Anzünden abschneiden muss.

Probleme

Es gibt eine Anzahl von Problemen, die beim Lagern von Zigarren auftreten können. Zum Beispiel kann es sein, dass die Zigarren zu feucht oder zu trocken geworden sind.

Wenn sie trocken geworden sind, ist es schlimmer, da sie nach etwa zwei bis drei Monaten ihren Geschmack unwiederbringlich zu verlieren beginnen. Wenn man trocken gewordene Zigarren wieder anfeuchten will, sollte man das vorsichtig und immer nur schritweise tun. Man läuft sonst Gefahr, dass das Deckblatt, reißt, wenn die Blätter der Zigarre die Feuchtigkeit zu schnell aufsaugen.

Zigarren längere Zeit der Feuchtigkeit auszusetzen kan dazu führen, dass der Tabak anfängt zu faulen; mit großer Wahrscheinlichkeit aber wird Schimmel entstehen. Es handelt sich dann meist um einen puderartigen Weißschimmel, der auf natürliche Art und Weise entsteht, wenn eine Zigarre plötzlich einer erhöhten Feuchtigkeit ausgesetzt wird. Diese Schimmelbildung ist unproblematisch; sie ist ein Zeichen, dass die Zigarre “lebt” und in einem guten Zustand ist. Der Schimmel kann vorsichtig mit einer Bürste entfernt werden.

Das schlimmste Problem, das auftreten kann, ist ein Befall Ihrer Zigarren durch den Tabakkäfer (lasioderma serricorne). Er zerstört die Zigarre, indem er das Deckblatt durchbohrt; dadurch wird es unmöglich, sie zu rauchen. Glücklicherweise kommt dies nicht, häufig vor. Das beste Vorbeugungsmittel ist es jedenfalls, dafür zu sorgen, dass die Temperatur in ihrem Humidornie 18°C übersteigt.

Die einzige mögliche Lösung ist es, die beschädigte Kiste in das Gefrierfach eines Kühlschranks zu legen und sie dort vier Tage zu belassen. Das rettet zwar nicht die schon befallenen Zigarren, tötet aber alle Tabakkäfer und rettet die Zigarren, die von dem Insekt noch nicht befallen wurden.

Q

R

Reifung

Sobald eine Habano den Arbeitsplatz eines Torcedors verlässt, beginnt für die verschiedenen zu ihrer Herstellung verwendeten Tabakblätter eine lang andauernde, geradezu intime Beziehung. Damit die Mischung der Blätter in dieser Zigarren sich zusammenfindet und den Geschmack vermittelt, den der Mischungshersteller erreichen wollte, muss erst eine gewisse Zeitspanne vergehen. Um den Reifungsprozess einer Habano richtig zu handhaben, benötigt man einen Humidor, der groß genug ist, dass die angefeuchtete Luft um alle Zigarrenkisten strömen kann. Die Bedingungen im Humidor müssen ständig überprüft werden – eine Aufgabe für einen Fachmann wie Ihren ZdV (Zigarren-Fachhändler des Vertrauens). Es lohnt sich, Geduld zu haben und auf das Ergebnis zu warten; Ihre Habanos entfalten größeren Geschmacksreichtum.

Ringmaß

es gibt den Durchmesser einer Zigarre in 64stel inch an.
Bsp.: Ringmaß 47/64 = 0,7344 inch x 25,4 mm = Ø 18,65 mm
Allerdings sind die meisten Zigarren handgefertigte Einzelstücke und es kommt durchaus mal vor, dass ein „kleinstes Blatt“ mehr oder leider auch mal weniger mit eingerollt wird, deshalb sind diese Maßangaben als cirka-Maße zu bewerten.

S

Seco (Trocken)

Eine Spezifikation für Einlageblätter. Es sind Blätter mittlerer Stärke vom mittleren Teil der Pflanze mit großem Einfluss auf das Aroma der Zigarren.

Shortfiller

Bei Shortfiller-Zigarren besteht die Tabakeinlage aus geschnittenem oder gerissenem Tabak, der in ein stabiles Umblatt gewickelt wird. So entsteht die Puppe, die bereits die Form der späteren Zigarre aufweist. Um diese wird zur Fertigstellung ein gleichmäßiges Deckblatt gerollt.

Viele dieser Arbeitsschritte können von Maschinen ausgeführt werden. Teilweise werden Umblatt und Deckblatt aus homogenisiertem Tabak gefertigt, welcher kein richtiger Tabak ist, sondern ein aus Tabak hergestelltes Papier. Shortfiller sind typisch europäische Zigarren und auch sehr günstig zu erwerben. Man nennt Sie auch den „Holländischen Typ“. Sie werden trocken geraucht und auch trocken gelagert. Daneben gibt es aber auch karibische Zigarren als Shortfillervariante. Sie werden im Gegensatz zum holländischen Typ bei einer konstanten Luftfeuchtigkeit im Humidor gelagert. Diese Shortfiller werden sowohl rein maschinell als auch per Hand (totalmente a mano) gefertigt.

T

Tabaco (Tabak)

Einziger Bestandteil von Habanos. Auf Kuba auch Synonym für Zigarre.

Tabaco Negro Cubano (Kubanischer Schwarztabak)

Ursprüngliche Tabakpflanze, die Christoph Kolumbus 1492 auf der Insel entdeckte.

Tabacuba

Staatliches landwirtschaftliches Unternehmen, das für alle landwirtschaftlichen und herstellungsbezogenen Aspekte der kubanischen Tabakerzeugung zuständig ist.

Tabla (Holzbrett)

Holzbrett, auf dem die Zigarrenroller die Zigarren anfertigen.

Tapado (Bedeckt-Anbau)

Anbaumethode für Tabakpflanzen unter Stoffbahnen, vor allem für Deckblätter höchster Qualität.

Tercio ( Ballen, in Yagua-Blätter verpackt)

Verpackungen aus Yagua-Blättern (Königspalme), in denen die als Deckblatt ausgesuchten Blätter reifegelagert werden.

Tabakhaus

Trockenscheune, in der die traditionelle Lufttrocknung der Tabakblätter in den Tabakpflanzungen stattfindet.

Torcedor(a) (Zigarrenroller/in)

Zigarrenroller/in, der in den Fabriken Zigarren herstellt.

Totalmente a mano (Vollständig handgefertigt)

Bezeichnung die verwendet wird, um das traditionelle kubanische Herstellungsverfahren – vollständig von Hand gefertigte Zigarren – von teilweise maschinellen Herstellungsmethoden, die anderenorts verwendet werden, zu unterscheiden.

Traumjob

Catadores – Diejenigen, die täglich in den Fabriken die Zigarren verkosten.

Tiempos (Zeitdauer)

Entspricht dem Begriff Fortaleza. Einsortierung verschiedener Einlageeblattsorten, die bei der Herstellung der Mischung für eine Habano kombiniert werden.

Tripa (Einlage)

Herzstück einer Habano. Sie besteht aus einer Mischung der Blatt-Spezifikationen ligero, seco und volado und bestimmt in großem Maße ihren Geschmack.

Tripa Corta (Geschnittene Einlage)

Geschnittene oder gehackte Tabakblätter in der Einlage; manchmal auch als picadura bezeichnet.

Tripa larga (Einlage aus ganzen Tabakblättern)

Ganze Tabakblätter in der Einlage.

U

Umblatt

Das Blatt, in das die Einlage eingewickelt wird; längstes der Blätter aus dem unteren Teil der Pflanze (volado).

V

Vegas Finas de Primera (Pflanzungen erster Qualität)

Bezeichnung der Tabakpflanzungen, die in den vom kubanischen Tabakinstitut bestätigten besten Tabakanbauregionen liegen und in denen der Tabak angebaut wird, der für die Herstellung von Habanos verwendet wird.

Vitola (Format)

Ein Wort mit verschiedenen Bedeutungen. Allgemein: Format und Abmessung einer Zigarre.
Produktionsbezeichnung: vitola de galera (Produktionsname).
Handelsbezeichnung: vitola de salida (Handelsname).
Ausserdem: Spezielles Zigarrenformat in einem besonderen Verpackungstyp.
In Spanien: Bezeichung für die Banderole einer Zigarre (Vitolfilia nennt man das Sammeln der Zigarrenbanderolen).

Volado (Flüchtig)

Eine Spezifikation für Einlageblätter. Blätter mit geringerer Stärke aus dem unteren Teil der Pflanze, sehr wichtig für den guten Abbrand der Zigarre.

W

X

Y

Yagua (Yagua-Blatt)

Rinde der Königspalme (Nationalbaum Kubas), die zur Anfertigung der Ballen, in denen die Deckblätter reifegelagert werden, verwendet wird.

Z

Zafado (Auseinander nehmen)

Arbeitschritt, die Blätter von den Holzstangen zu nehmen, um sie in Bündel zu gruppieren.

ZdV

= Zigarren-Fachhändler Ihres Vertrauens

Zedernholz

Wird zum hochwertigen Humidorbau und um Zigarren einzuwickeln verwendet. Man verwendet es auch als Unterteilung zwischen Zigarrenschichten in der Kiste.

Zigarrenblüte

Weisse, auch grüngelbe Ausblühungen auf der Zigarrenoberfläche haben dem einen oder anderen Aficionado schon so manche Schweissperle auf die Stirn getrieben. Nicht selten wird vom Entsorgen eines gesamten betroffenen Zigarrenbestands berichtet – schliesslich seien die Zigarren ja verschimmelt und damit nicht mehr rauchbar gewesen. Richtig – sofern es sich tatsächlich um Schimmel gehandelt hat. Tatsächlich ist das aber ganz selten der Fall. Fast immer handelt es sich bei den weisslichen Punkten um Ausblühungen, die als Zigarrenblüte oder auch als “Plume” bezeichnet werden. Im folgenden werden wir uns etwas ausführlicher mit der Zigarrenblüte beschäftigen und damit sichere und eindeutige Unterscheidungsmerkmale zum Schimmel aufzeigen.
Es gibt eine ganze Reihe unterschiedlicher Interpretationen, was genau die Zigarrenblüte ist. Insbesondere auf amerikanischen Websites liest man neben halbwegs richtigen auch sehr skurrile Meinungen. Da ist dann von “ausgeschwitztem Traubenzucker” oder “ausgefällten Stärkeflocken“«, von “»Tabakölen, die an der Oberfläche trocknen und kristalline Strukturen bilden” oder von “Abbauprodukten der Nachfermentierung des Tabaks” die Rede.
Die chemische Analyse der Zigarrenblüte jedoch zeigt etwas anderes – und zugleich etwas recht Erstaunliches. Es gibt nämlich zwei verschiedene Arten der Zigarrenblüte, die sich auch in ihrer chemischen Grundstruktur unterscheiden. Die eine Art tritt immer dann auf, wenn die relative Feuchte im Humidor absinkt, während die andere Art speziell dann zum Vorschein kommt, wenn die relative Feuchte im Humidor zu schnell erhöht wird, zum Beispiel in der ersten Woche nach Befüllen des (passiven) Befeuchtungssystems.
Sinkt die relative Feuchte im Humidor für längere Zeit ab, so ist der an sich hygroskopische Tabak noch feuchter als die ihn umgebende Luft. Physikalisch gesprochen liegt der Wassergehalt des Tabaks oberhalb der Sorptionsisotherme, gibt also so lange Feuchtigkeit ab, bis sich ein Gleichgewicht zwischen Wassergehalt des Tabaks und der ihn umgebenden Luft einstellt.
Wird der Luft nun nicht (durch einen Befeuchter) Feuchtigkeit zugeführt, so fungiert die Zigarre als “Luftbefeuchter” – sie wird immer trockener. Das Wasser transportiert nun auf seinem Weg zur Verdunstung an der Zigarrenoberfläche nicht nur sich selbst, sondern auch gelöste Mineralien und Salze. Diese Mineralien und Salze treten im gelösten Zustand durch das Deckblatt an die Oberfläche der Zigarre. Folge: Das Wasser verdunstet, und es bleiben die Mineralien, respektive Salze, sichtbar auf dem Deckblatt zurück. Besonders bei Zigarren, deren Tabake auf stark mineralreichen Böden angebaut worden sind, ist dieser Umstand von Bedeutung, da hier die Ausblühungen ganz unglaubliche Ausmasse annehmen können und auch in sehr unterschiedlichen Erscheinungsformen auftreten. Das Spektrum reicht vom weissen, fadenartigen Geflecht bis hin zu schwefelblumenartigen Ausblühungen, die nur schwer entfernt werden können.
So einfach der Nachweis für das Auftreten der mineralischen Zigarrenblüte beim Austrocknen des Tabaks ist, so komplexer ist die Erklärung der Zigarrenblüte, wenn die Umgebungsfeuchte rasch ansteigt, da physikalisch ja genau das Gegenteil des oben beschriebenen Sachverhalts vor sich geht. Salzablagerungen können es also nicht sein. Und tatsächlich haben die beauftragten Labors bei dieser Art der Zigarrenblüte keine Salze nachweisen können. Auch der Hinweis auf Zucker oder Stärke hat sich nicht bestätigt. Auffallend ist der leicht bittere Geschmack der Ausblühungen. Bei den Ausblühungen, die aufgrund steigender relativer Feuchte auftreten, handelt es sich offensichtlich primär um Proteine – allerdings konnten die Labors nicht die Herkunft bzw. den Entstehungsprozess der Zigarrenblüte eindeutig identifizieren. Osmose, Verdunstung, Kristallisation – all diese messbaren und nachvollziehbaren Prozesse scheiden aus. Ein spezifisches Problem der Analyse: Die Zigarrenblüte, die durch Feuchteanstieg entsteht, “wächst” viel langsamer als die Blüte durch Austrocknen der Zigarre. Zudem: Um das zu untersuchen, bedarf es einer äusserst aufwendigen Laboruntersuchung.
Eines aber ist auszuschliessen: Es handelt sich bei der durch Feuchteanstieg bedingten Zigarrenblüte weder um kristallisierte Öle noch um Abbauprodukte einer Nachfermentation (dazu müsste der Zigarre Wärme zugeführt werden), sondern um einen Eiweissstoff. Das erklärt auch den unangenehmen Geruch, wenn Sie eine in “Blüte” stehende Zigarre anzünden – was Sie übrigens niemals praktizieren sollten, selbst wenn in einigen amerikanischen Publikationen das “Blüte-Rauchen” als hip angesehen wird. Es schmeckt einfach nicht.
Leider lassen sich die beiden Arten der Zigarrenblüte optisch nicht voneinander unterscheiden. Selbst unter dem Mikroskop sehen die Strukturen sehr ähnlich aus. Sowohl geflechtartige Umhüllungen als auch leicht abwischbare, verstreute weisse Punkte (von kristallin bis flauschig-weich), als auch mit dem Deckblatt verwachsene, schwefelblumenartige Ausblühungen treten in beiden Fällen der Zigarrenblüte auf.
Welcher Art nun die Zigarrenblüte auch sein mag: Sie wischen die Ausblühungen mit einem weichen Pinsel ab und prüfen gewissenhaft die relative Feuchte im Humidor. Je konstanter sie ist, desto geringer ist die Neigung der Zigarre zum Ausblühen. Viel wichtiger, als zwischen den Arten der Zigarrenblüte zu unterscheiden, ist die Unterscheidung zwischen Zigarrenblüte und Schimmel.